Mit dem Auge eines Öko-Reisenden - Reisen zum Geschmack

potrawy na talerzach, słoiczkach znajdujące się na stole
Ihr Besuch in Małopolska kann wirklich gut schmecken – wörtlich gemeint! Essen gehört zu den wichtigen Bestandteilen kürzerer und längerer Reisen. Es heißt aber nicht, dass man immer Proviant mitnehmen muss: Auf einigen touristischen Routen liegen Orte, wo man die lokalen Spezialitäten kaufen und die regionale Küche verkosten kann. Es gibt sogar thematische, diesen Spezialitäten gewidmete Routen. Allen echten Gourmets empfehlen wir die „Feinschmeckerroute in Małopolska“, sowie deren Ergänzung „Landküche für Feinschmecker“. Auf diesen Routen liegen unterschiedliche agrotouristische Höfe und Gastronomiebetriebe, die eines gemeinsam haben: Sie liegen alle in schönen Landschaften, werden von lokalen Lebensmittelproduzenten beliefert (oder sind teilweise auch Selbsterzeuger) und pflegen Tradition, wodurch sie von der kulturellen Vielfalt von Małopolska zeugen. An allen diesen Orten können sie selbstverständlich lecker essen!

Beim Essen kann man auch viel erfahren – hinter den lokalen Rezepten stehen meistens viele Generationen Tradition, es gibt zahlreiche lokale Sagen und Erzählungen über die Bräuche und Weitergabe von den wichtigsten Rezepten.
Heute empfehlen wir eine Reise in die Region um die Stadt Tarnów.
Die Produkte und Gerichte, die auf der Liste traditioneller Spezialitäten im Kulturerbe-Netz Małopolska eingetragen sind, können Sie u.a. in Schronisko Dobrych Myśli (polnisch für: Herberge guter Gedanken) in Jamna und in der unweit von ihm gelegenen Chatka Włóczykija (polnisch für: Landstreichers Hütte) probieren. Eine der dort servierten Spezialitäten sind s.g. Dunajec-Kiessteine, also kleine Frikadellen aus Bohnen mit Ei oder Champignons, sowie hausgemachte Sauerteigsuppe. Den Schafthirtin-Kuchen darf man auch nicht vergessen. Dieser leckere Kuchen fand auch Anerkennung bei der polnischen Fernsehköchin Ewa Wachowicz, die ihn in seiner TV-Show gebacken hat. Dazu noch schöne Landschaften, Ruhe und Stille, die all die negativen Gedanken wegjagen und nur den guten den Weg frei machen...
Bei einer Reise zum Wiśnicz-Vorland lohnt es sich, die Gaststätte „Biały Jeleń” (polnisch für: Weißer Hirsch) in Iwkowa zu besuchen. Die Wanderer können hier die lokalen Teigtaschen (Pierogi) oder die leckere Pfarrerspeise mit Huhn probieren. Kinder können hier an lokalen Kochworkshops teilnehmen (und dabei zum Beispiel lernen, den Flammkuchen zu backen). Die Ortschaft selbst ist für ihr Dörrobst berühmt (s.g. Susorki Iwkowskie). Das Obst (Pflaumen und Birnen am Stück, Äpfel in Scheiben geschnitten) wird tagelang in traditionellen, mit Laubholz beheizten Dörranlagen gedörrt, wodurch es ein unverwechselbares Aroma entwickelt und lange lecker bleibt. Im Ort Iwkowa findet jährlich das Dörrpflaumenfest statt, bei dem diese regionalen Spezialitäten beworben werden.

owoce jabłka, gruszki,śliwki

Hier fällt es auf, wie eng die kulinarischen Traditionen mit der Landschaft und dem Mikroklima verflochten sind – das Mikroklima in Iwkowa ist für die Obstbäume besonders günstig. In der Region um Tarnów wachsen viele Schlehdornpflanzen (daher auch der Name der Stadt, Schlehdorn = auf Polnisch: tarnina). Kein Wunder also, dass die kleinen bitteren Pflaumen in der lokalen Küche oft Verwendung finden. Die berühmtesten Produkte aus Schlehdorn sind Schlehentee und Likör. Den Tee können Sie in der Touristinformation der Stadt Tarnów kaufen. Dazu muss man sagen, dass Schlehen zu den gesundesten wild wachsenden Früchten gehören. Diese enthalten mehr Vitamin C als Zitrone! Sie sind sehr reich an Vitamin B und Mineralsalzen. Der Schlehentee „Tarninówka” ist für alle zu empfehlen, die schnell erkältet werden, sich ausgelaugt fühlen und geistig arbeiten. Er reguliert den Stoffwechsel und Magenfunktion, entgiftet außerdem den Körper.
Mit dem Tal des Flusses Dunajec ist der traditionelle Anbau einer noch anderen Pflanzenart verbunden, die Sie sicherlich kennen: Die Bohnen „Piękny Jaś“ (Polnisch: das schöne Hänschen). Es ist die einzige Region Polens, in der man Stangenbohnen in diesem Ausmaß noch anbaut. Das günstige Klima und der spezielle Boden tragen zu guter Ernte bei. Die Bohne „Jaś” aus dem Dunajec-Tal zeichnet sich durch große und weiße Bohnen, sowie einen hohen Magnesiumgehalt aus. Die Feinschmecker lieben ihren süßlichen Geschmack und die Köche schätzen sie für ihre dünne Haut und kurze Kochzeit. Ortschaften im Dunajec-Tal, die für den Anbau dieser Bohnenart berühmt sind: Czchów, Wojnicz, Wierzchosławice, Radłów, Wietrzychowice, Tarnów, Pleśna, Żabno, Gręboszów sowie Gródek nad Dunajcem, das Zentrum des Anbaus liegt in Zakliczyn. Hier findet im September das Bohnenfest statt, bei dem viele Bohnengerichte serviert werden. Und es gibt jede Menge zu probieren! Aus Bohnen kann man viele (manchmal nicht so selbstverständliche) Gerichte, wie z.B. Würste, Brotaufstriche, Kroketten, aber auch Kuchen (und Torten!) und sogar Alkoholgetränke zubereiten. Neben anderen Bohnengerichten gehört auch der Bohnenwodka auf die Liste der traditionellen Spezialitäten.
Zum Schluss ein Bohnenrezept. Vielleicht probieren Sie es mal vor Ihrer Feinschmeckerreise aus?

Bohnen „Jaś” auf süße Art
0,5 kg Bohnen, 2 Löffel Butter, 2 Löffel Puderzucker, 2 Löffel Honig, 2 Löffel Kakao, Nüsse, Kokos

Die Bohnen über die Nacht in Wasser einweichen lassen, anschließend in demselben Wasser kochen. Entweder im Fleischwolf kuttern oder mit dem Stabmixer pürieren und mit Butter, Zucker, Honig und Kakao gut vermengen. Aus dem Teig kleine, nussgroße Bällchen formen und in Kokosraspeln oder gehackten Nüssen wälzen.

Guten Appetit!


Autorin: Magdalena Petryna - Redakteurin und Führerin in der Beskiden-Region, Förderin des lokalen und bewussten Tourismus, Naturpädagogin und Bloggerin.

Das Projekt unter dem Motto „Ökotourismus in Małopolska - nachhaltige Entwicklung der Region“ wird durch den Partnerschaftsfonds als ein Teil des Programms EkoMałopolska mit Mitteln der Woiwodschaft Małopolska finanziert.

 

 


 
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