Orthodoxe Kunst Gotisches Haus Neu Sandez

Die Ausstellung ist in drei nördlichen Räumen im OG des Gebäudes untergebracht und zeigt orthodoxe Kunst vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Sie umfasst gemalte Ikonen, Fahnen, Prozessions- und Altarkreuze, holzgeschnitzte Figuren und Kerzenleuchter, liturgische Geräte und Paramente. Die ausgestellten Objekte stammen aus den Beständen des Sandezer Museums und veranschaulichen die Kultur der Lemken, der ruthenischen Goralen, die von der walachisch-ruthenischen Besiedlung des 14. bis 16. Jahrhunderts abstammen und bis 1947 den südlichen Teil des Sandezer Landes (Sądecczyzna) bewohnten. Die Lemken waren griechisch-katholischen (unierten) Glaubens und gehörten dem byzantinischen Kulturkreis an. Ihr kulturelles Schaffen war in späterer Zeit stark von der westeuropäischen Kultur beeinflusst. Besonders deutlich sind die Veränderungen in der Ikonenmalerei, die sich bis Mitte des 17. Jahrhunderts an orthodoxen Mustern sakraler Darstellungen orientierte, sich dann langsam den Vorbildern der westlichen Kunst anpasste und unterwarf. Die ältesten und wertvollsten Ikonen sind im ersten Raum ausgestellt. Es handelt sich um eine Marienikone vom Typus der Hodegetria aus Nowa Wieś vom Ende des 15. Jahrhunderts und den hl. Nikolaus aus Binczarowa vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Beide Werke weisen eine exzellente Qualität auf, was die Anlehnung an die byzantinische Darstellungsmodi betrifft. Die Ikone aus Nowa Wieś wurde dem Museum von polnischen Siedlern geschenkt, die einen Hof der Lemken übernommen und sie auf dem Dachboden eines Hauses gefunden hatten. Weitere wertvolle Exponate sind die Ikone Pokrov – Schleier der Muttergottes aus Wojkowa aus dem Jahr 1703, die Johannes III. Sobieski mit seiner Frau Marie darstellt, sowie ein Altaraufsatz aus der Kirche in Izby vom Ende des 18. Jh., der die Form einer kleinen Ikonostase mit reichem ikonografischem Programm hat. Der zweite Raum zeigt eine Ikonostase mit Ikonen aus verschiedenen Orten, die dem Besucher die streng definierte Anordnung von Ikonen im Kircheninneren veranschaulichen soll. Die Ikonostase ist von zahlreichen Ikonen und Kerzenleuchtern umgeben, die an den Wänden angebracht sind. Im dritten und kleinsten Raum sind Ikonen, Altarretabel, Banner und liturgische Paramente ausgestellt. Hier kann man eine kleine Ikone der hl. Dreifaltigkeit vom Ende des 18. Jahrhunderts bewundern, die einen anderen ikonografischen Ansatz verfolgt und zwei Konventionen miteinander verbindet: die byzantinische und die lateinische. Sehenswert ist auch der farblich gefasste Tabernakel (Kiwot) aus dem Jahr 1655, der mit einer Szene des Gebets Christi auf dem Ölberg und Engelsköpfen – einem Cherub und einem Seraph – verziert ist.


 
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