Inseln über dem Nebel und Moped Retro. Die „Schneefrau“ zu Fuß, auf dem Fahrrad, auf Skiern und aus der Vogelperspektive

Blick auf Beskid Wyspowy beim Sonnenuntergang.
In der Morgendämmerung, vor allem im Herbst und Winter, legen sich hier malerische Nebelschwaden über die Täler ab. Manche bleiben scheinbar regungslos in den Tälern liegen. Andere klettern mühsam die Hänge hinauf, um dann von einer plötzlichen Windböe weggeblasen zu werden. Wenn sich jedoch ein blassgraues „Federbett“ dicht über dieses außergewöhnliche Land legt, können wir Zeuge eines Schauspiels werden, das nur Mutter Natur hervorbringen kann – einsame Inseln und kleine Archipele beginnen aus dem Nebelmeer aufzutauchen. Und wenn die ersten Sonnenstrahlen diese beeindruckende Szenerie erstrahlen lassen, wird uns das Schauspiel noch lange in Erinnerung bleiben. Dafür lohnt es sich, noch vor der Morgendämmerung aufzustehen! Willkommen in Beskid Wyspowy, auf dem Gipfel von Śnieżnica!

Eine außergewöhnliche Oase auf Śnieżnica

Der Berg Śnieżnica, früher auch Śnieżna Góra (Schneeberg) genannt, verdankt seinen Namen dem Schnee, der besonders lange in den Mulden des Nordhangs liegen bleibt. Er gehört zu den höheren Gipfeln von Beskid Wyspowy, deshalb sind die Aussichten von ihm aus – natürlich von Stellen, an denen der Wald sie nicht behindert – weitläufig und sehr malerisch.

Diese außergewöhnliche grüne Insel hat drei kleine, wenig auffällige Gipfel mit dem Namen Na Budaszowie, Nad Stambrukiem und Wierchy. Aus diesem Grund wird sie von den Einheimischen manchmal auch als Widłak (Gabel) oder Widłata Góra (Gabel-Berg) bezeichnet. 1968 wurde an dem Gipfel von Wierchy das Naturschutzgebiet Śnieżnica eingerichtet, in dem der Karpatenbuchenwald, seltene Pflanzenarten und Lebensräume von Tieren wie Waldkauz, Mäusebussard und Waldmarder geschützt werden.

Wie lässt sich Śnieżnica erobern?

Śnieżnica ist am einfachsten von der Ostseite aus zu erreichen, indem man dem grünen Wanderweg von Dobra aus folgt. Dies ist zwar mit fast drei Stunden die längste Wanderung, führt aber (von allen vorhandenen Aufstiegsmöglichkeiten) über den bequemsten Weg.


Die kürzeste Route zum Gipfel (der blau markierte Weg) führt von Gruszowiec aus und dauert rund eine Stunde. Der Aufstieg ist angenehm und landschaftlich malerisch. Auf dem Rückweg kann man zunächst den grün-blauen Weg nehmen, der zur oberen Seilbahnstation hinunterführt, und dann den grün markierten Weg, vorbei am Exerzitienhaus Śnieżnica, zurück nach Gruszowiec nehmen.


Wer keine Angst vor Herausforderungen hat, dem empfehlen wir den Gipfel über den schwarzen Weg von Porąbka-Zagórze zu stürmen. Hier wartet auf uns ein steiler und nach Regenfällen auch oft schlammiger Weg. Es gibt auch eine Option für die Schlauen: eine Fahrt mit dem Sessellift und eine halbstündige Wanderung bis zum Gipfel über den grün-blauen Weg.


Der Gipfel ist mit Wald bewachsen, er bietet somit keine weiten Ausblicke. Wenn Sie jedoch zu einer kleinen Lichtung unterhalb des Gipfels hinabsteigen, können Sie die Aussicht in Richtung Norden bewundern, d. h. auf die Gipfel von Ciecień, Wierzbanowska Góra und Lubomir.

 

Interessanterweise liegt Śnieżnica auf dem Hauptwanderweg von Beskid Wyspowy „Beskidy-Inseln”, der etwa 320 km lang ist. Der Berg wird auch jedes Jahr von Touristen bestiegen, die an der Sommeraktion „Entdecke Beskid Wyspowy” teilnehmen.

Kasina Ski & Bike Park

Diese „Berginsel“ ist auch ein großartiger Ort für Erholung, auch der extremen Art. Und das unabhängig von der Jahreszeit. Im Frühjahr, Sommer und Herbst kann man sich auf dem Gelände von Kasina Ski & Bike Park - im Besitz der Gruppe „Pingwin“ - auf vier Downhill-Bike-Strecken austoben.

Für die Einsteiger in das Downhill-Abenteuer empfehlen wir die grüne Strecke „Cooler“ mit leichtem Gefälle und kleinen Hindernissen. Mittelfortgeschrittene Biker werden sich wahrscheinlich für „Anaconda“ entscheiden, eine Strecke, auf der man fahren kann, ohne sich vom Boden zu lösen, oder auf der man, nachdem man das Tempo richtig aufgenommen hat, viele Sprünge machen kann. Die Strecke „Dzika” (Wild) ist, wie der Name schon sagt, wild, voller Felsen und Wurzeln. Kürzlich wurde dieser Weg, der einst von einheimischen Radfahrern angelegt wurde, instandgesetzt. Übrig geblieben ist eine Strecke für fortgeschrittene Biker – der „DH Cup“. Auf dieser Strecke ist nicht nur enormes Können, sondern auch eine große Portion gesunden Menschenverstands gefragt.


Das Zentrum hat auch an die jüngsten Touristen gedacht. Für sie wurde die Arena der Jungen Radfahrer eingerichtet, wo sie auf einem speziell angelegten Hindernisparcours das Fahren auf unebenem und holprigem Gelände üben können. In der Nähe gibt es zudem einen Spielplatz in Form eines Zuges und einen Mini-Fitnesspark.


Interessanterweise ist der Bahnhof in Kasina Wielka, der sich in der Nähe der Talstation des Sessellifts befindet, und ein Teil der Galizischen Transversalbahn ist. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das bereits mehrfach für Filmproduktionen wie „Katyn“ oder „Schindlers Liste“ verwendet wurde, wurde vor einiger Zeit zu einer Pension umgebaut.

Wenn die Schneedecke die umliegenden Gipfel bedeckt, werden die Hänge von Śnieżnica von den Skifahrern in Beschlag genommen. Die Pisten, zugegebenermaßen nicht einfach, sind beleuchtet und hervorragend präpariert. Anfänger können am Fuße des Hangs ihre ersten Abfahrten üben.

Moped Retro – auf dem Gipfel

Die Bergstation der Seilbahn bietet ab Juli 2023 auch Platz für eine außergewöhnliche Ausstellung. Das Museum Moped Retro, das von zwei Moped-Enthusiasten gegründet wurde, stellt fast 400 historische Fahrzeuge aus Polen und dem Ausland aus. Die außergewöhnliche Sammlung umfasst Modelle von so bekannten Marken wie: Ducati, DKW, Java, Batavus, Honda, Triumph oder Garelli. Die meisten Maschinen stammen aus den 1950er und 1960er Jahren, also aus dem „goldenen Zeitalter“ des Mopeds, es gibt aber auch zahlreiche ältere Exemplare. Eine weitere ungewöhnliche Attraktion ist die Möglichkeit, eine Moped-Tour auf historischen Mopeds im Beskid Wyspowy zu unternehmen.

Beskidy-Inseln aus der Vogelperspektive

Śnieżnica ist auch ein Mekka für die Gleitschirmflieger. An seinen Hängen befindet sich ein Startplatz, der zugleich ein hervorragender Aussichtspunkt ist. Aus der Luft sehen Sie nicht nur die „Schneefrau“, sondern auch den gesamten Archipel der Beskidy-Inseln, den Stausee Dobczycki und Kraków. Der offizielle Landeplatz befindet sich auf den Wiesen unterhalb des Bahnhofs in Kasina Wielka. Hier finden auch Kurse für die Gleitschirmflieger statt.

Kasina Wielka und Dobra – Jahrhunderte, in Holz verzaubert 

Wenn man diese malerische Gegend besucht, dann darf man auf keinen Fall die Holzkirche aus dem 17. Jahrhundert in Kasina Wielka verpassen, die von der hl. Maria Magdalena bewacht wird. Ein weiterer Schatz dieser Gegend ist die prachtvolle, ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammende Kirche der hll. Apostel Simon und Judas Thaddäus in Dobra, die in ihrem Inneren einen Rokoko-Altar und spätbarocke Wandmalereien verbirgt. Erwähnenswert ist dabei, dass die beiden Meisterwerke an der Route der Holzarchitektur liegen.


Die Schneefrau lockt also nicht nur mit Wanderwegen, einzigartigen Routen für Biker und Skifahrer, einem Museum von außergewöhnlicher Schönheit, fantastischen Ausblicken aus der Vogelperspektive, sondern auch mit prachtvollen Denkmälern. Und das alles praktisch in greifbarer Nähe. Es ist einfach unmöglich, ihrem Charme nicht zu erliegen!

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