Spitzen aus Bobowa – ein prachtvolles Beispiel für die Folklore von Małopolska

Klöppel für Spitzen
Es handelt sich um handgefertigte, polnische Varianten der Klöppelspitze aus Leinen. Die -Spitze aus Bobowa unterscheidet sich von anderen Spitzenarten durch die traditionelle Art des Knüpfens der Leinenfäden, die auf hölzerne Klöppel aufgewickelt werden. Die einzelnen Fäden werden nacheinander an Stiften aufgehängt, die an einem Kissen mit der Vorlage befestigt sind. Die Fäden werden je nach gewähltem Muster und Art der Spitze unterschiedlich dicht miteinander verflochten. Die Klöppelspitze aus Bobowa charakterisiert sich auch durch außergewöhnliche Feinheit des Musters und besonders filigranes Geflecht. Für die Herstellung von Bobowa-Spitzen wird Leinengarn verwendet, da die Fäden sehr steif und reißfest sind und man so die Spitzenarbeiten leicht präsentieren kann. So entstehen durchbrochene Kompositionen, die durch ihre Feinheit und die Vielfalt der Formen, Muster und Größen begeistern. Interessanterweise kam die Tradition der Herstellung dieser Art von Spitzen aus Italien und Belgien nach Polen.

Die Geschichte der Spitze

In Bobowa werden die Spitzen seit jeher von Frauen hergestellt. Den Quellen zufolge reicht die Geschichte der Spitzenherstellung in Bobowa in das 16. Jahrhundert zurück. Zur Verbreitung der Spitzenkunst in Polen trug Königin Bona Sforza bei, die sich selbst mit dem Spitzenklöppeln beschäftigte und die Kunst des Klöppelns aus Italien mitbrachte. Doch am intensivsten entwickelte sich die Tradition des Klöppelns im Lauf des 19. Jahrhunderts, als sie von Generation zu Generation weitergegeben wurde. 1899 wurde in Bobowa die Landesschule für Spitzenklöppeln gegründet. Das lokale Kunsthandwerk fand auch im Ausland Anerkennung: 1902 gewannen die Schülerinnen der Schule eine Bronzemedaille auf der Ausstellung in Saint Luis und 1905 eine Goldmedaille in San Francisco. Das war ein Durchbruch, denn seit diesem Zeitpunkt wurden in Bobowa immer mehr Genossenschaften und Vereine gegründet, die die Klöppelkunst unterstützen und sich für den Schutz des lokalen Erbes einsetzten. 1949 wurde die Arbeitsgenossenschaft RLiA "Koronka-Bobowa" ins Leben gerufen. Seit 1995 gibt es den Verein für Regionale Kreativität, dessen Hauptziel es ist, das Erbe der Spitzenklöpplerinnen auf dem Gebiet der Gemeinde Bobowa und über deren Grenzen hinaus zu schützen. Seit 2000 finden regelmäßig Festivals statt, die der Kunst des Klöppelns und der Förderung der Klöppelspitze gewidmet sind, darunter das Internationale Festival der Klöppelspitze.

Nicht nur Servietten

Die ältesten Formen der Bobowa-Spitze, die sich bis heute erhalten haben, sind symmetrisch, entweder kreis- (Rosetten) oder bandförmig. Die Spitzenmuster inspirierten sich an regionalen Symbolen und Formen sowie an Elementen, die im täglichen Leben präsent waren. Die Ornamente sind entsprechend geometrisch und charakterisieren sich durch Symbole, die tief in der Tradition verwurzelt sind. So verweisen beispielsweise drei Stiche auf die Heilige Dreifaltigkeit und fünf Stiche auf die fünf Wunden Christi. Die gebräuchlichsten Spitzenerzeugnisse sind vor allem verschiedene Servietten, Tischdecken und andere Arten der Tischdekoration in unterschiedlichen Formen und Bindungsarten. Vorherrschend sind traditionelle runde und quadratische Servietten, klein und groß. Spitze wird häufig als dekoratives Element der Kleidung eingesetzt, insbesondere der Festtagskleidung. Auch andere dekorative Elemente - Spitzenengel, Christbaumschmuck - werden immer beliebter.

Galerie der Klöppelspitze

In der Dauerausstellung im Raum des Zentrums für Kultur und Förderung der Gemeinde Bobowa werden die Geschichte und Beispiele der Bobowa-Spitzenkunst präsentiert. In der Galerie sehen wir sowohl die ältesten Muster und Ausführungen der Bobowa-Spitze als auch zeitgenössische Formen des Kunsthandwerks und Souvenirs von Ausstellungen im Ausland. Interessanterweise gibt es heute nur noch 17 Orte in Europa, an denen geklöppelt wird, unter ihnen ist auch Bobowa, die Perle des Landkreises Gorlice. Es lohnt sich also, hierherzukommen und sich mit dem reichen kulturellen Erbe der Region vertraut zu machen.

 

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